In Wattwil dreht und fräst man für grosse Kunden mit hohen Ansprüchen.
Ivo Högg und sein Bruder Ro- man stehen auf einer Plattform hoch über dem Boden. Von die- ser Brücke aus überblicken die Brüder die Produktionshalle der Högg Produktionstechnik. 50 CNC-Fräsmaschinen in ver- schiedenen Grössen stehen dort. Sie bohren Löcher in Me- tallblöcke, schneiden und schleifen sie zu allerlei Bautei- len, deren Zweck sich für Laien nur selten erschliesst.
sen Stückzahlen in hoher Quali- tät.» Das macht das Wattwiler Unternehmen gerade für grös- sere Kunden attraktiv. So liest sich die Liste der Kunden wie ein Who’s Who der Schweizer In- dustrie: VAT, Geberit, Rieter, Stadler oder General Dynamics. Högg hat auch einige Spezia- litäten: So gibt es einen Rein- raum im 2010 bezogenen Neu- bau in Wattwil. Damit kann Högg nicht nur für Kunden aus der Medizinaltechnik produzie- ren. «Unser Wachstum in den letzten Jahren haben wir vor al- lem mit der Halbleiterindustrie erzielt», sagt Ivo Högg.
Für ihre Treppenlifte bekannt
Mit ihren 110 Mitarbeitenden ist die Högg Produktionstechnik das Herzstück der Gruppe. Doch bekannt ist das Familienunternehmen, das 1905 als Huf- schmiede begann, für die Högg Treppenlifte. Ihre Geschichte begann in den 1980er-Jahren.
«Ein befreundeter Wirt war auf- grund einer Krankheit an den Rollstuhl gebunden. So kam er nicht mehr in die Wirtsstube hi- nunter», erzählt Ivo Högg. «Wir suchten nach Wegen, ihm das zu ermöglichen.» So bauten Mit- arbeitende der damaligen Högg AG einen ersten Treppenlift. 1990 wurde die Högg Liftsyste- me AG gegründet. Anders als die Konkurrenz fahren die Lifte von Högg an einer Schiene an der Decke statt am Treppengelän- der. «So kann man sie auch in enge, kurvige Treppenhäuser einbauen», sagt Ivo Högg. Das hat dem Unternehmen den Durchbruch gebracht. Bald nachdem die Högg Produktions- technik 2010 den Neubau in
Wattwil bezog, übernahm die Högg Liftsysteme den alten Stammsitz in Lichtensteig. Seit der Übernahme der Berner Baco Treppenlifte 2021 ist Högg in der ganzen Schweiz vertreten. Bereits um die Jahrtausend- wende gewann Högg einen Auf- trag, um neue Doppelstock IC- Züge rollstuhlgängig zu ma- chen. Solche Aufträge sind nun das Spezialgebiet des dritten Teils der Högg Gruppe, der Sim- plify Engineering, die 2012 ge- gründet wurde. Ein wichtiger Baustein für die Zukunft, glaubt Högg. Denn die liege auch für das Familienunternehmen in der Innovation: So sponsert Högg Hochschulprojekte oder sucht die Zusammenarbeit mit Start-ups – wie mit der West- schweizer Insolight, die man bei der Konstruktion von hocheffi- zienten Solarzellen unterstützt.